Vortragsangebote und Führungen

Die Gustav Landauer Initiative bietet interessierten Gruppen und Einrichtungen Vorträge zur Geschichte des deutschsprachigen Anarchismus und über Gustav Landauer und sein Werk.  Fahrtkosten und ggf. Übernachtungen sind zu tragen. Wir freuen uns über Anfragen!

Vorträge

Als Anarchist vor 100 Jahren
(ca. 2 Stunden)

Wie lebten Anarchisten in Deutschland vor rund 100 Jahren? Was waren ihre Intentionen? Welche Ziele verbinden uns heute mit den frühen Anarchisten, die für eine freien Gesellschaft und gegen den repressive Zustände im Kaiserreich und später den Kampf gegen den Nationalsozialismus entschlossen führten? Auf dieser spannenden Spurensuche begegnen wir der Vielfalt der Strömungen und Gruppen, ihre Kampfmethoden und Wirkungen und stellen ihren bleibenden Beitrag zu den emanzipatorischen Bewegungen der Moderne vor.

Zur Aktualität von Gustav Landauer - Ein Denkmal für einen Anarchisten?
(ca. 2 Stunden)

Vortrag Aktualität Gustav LandauerDerzeit wird das Gesamtwerk von Gustav Landauer neu entdeckt - von der Wissenschaft bis hin zu Bewegungsgruppen ("unsichtbares Komitee"). Die Gustav Landauer Denkmalinitiative plant zum 100. Jahrestages seiner Ermordung die Einweihung eines Denkmals für Gustav Landauer (1870-1919) in Berlin. Wir werden im Vortrag die Bedeutung Landauers als einer der wichtigen anarchistischen Denker darstellen, dessen Werke zahlreiche Anregungen geben können, um die als "alternativlos" dargestellte heutige Gesellschaft zu überwinden.

Mit Rudolf Rocker gegen völkisches Denken
(ca. 2 Stunden)

Vortrag Mit Rudolf Rocker gegen völkisches DenkenRudolf Rockers Hauptwerk "Nationalismus und Kultur" stellt bis heute einer der besten Auseinandersetzungen mit der Geschichte und den Strukturen der Ausgrenzungsstrategie des "völkischen Denkens" dar. Wir erläutern auf dieser Basis die gedanklichen "Kurzschlüsse" nationalistischer Argumentationen. Es geht darum, den AFD-Argumentationen fundiert entgegen treten zu können. Albert Einstein hielt Rockers Werk für "bedeutend und lehrreich" und Thomas Mann zeigte sich "tief beeindruckt" über das Buch, "das als Gegengewicht gegen die irreführenden Lehren dienen kann, die heute mit so gefährlichem Nachdruck verbreitet werden".

Nicht mühsam - Geschichten und Gedichte aus anarchistischen Zeitungen bis 1933
(ca. 2 Stunden)

Lesung: Nicht mühsam - Geschichten und Gedichte aus anarchistischen Zeitungen bis 1933Bis 1933 erschienen zahlreiche anarchistische Zeitungen, die neben politischen Texten auch Geschichten und Gedichte abdruckten. Von den Versen engagierter Arbeiter bis hin zu solchen namhafter Literaten finden sich darin heute weitgehend unbekannte Perlen. Kommt mit auf eine gar nicht mühsame Entdeckungsreise, denn der Erich ist diesmal nicht dabei.

Workshop

Einführung in die politische Philosophie Gustav Landauers
(ca. 4 Stunden)

Das umfangreiche Werk Gustav Landauer wird gegenwärtig neu entdeckt. Das Ziel des Workshops ist eine weitergehende Einführung in sein politisches Denken anhand ausgewählter Texte aus den Hauptwerken „ Die Revolution“ „Aufruf zum Sozialismus“ und „Die Abschaffung des Krieges durch die Selbstbestimmung des Volkes“. Wir diskutieren daran Bedingungen und Möglichkeiten für die Verwirklichung herrschaftsfreier und selbstbestimmter Gesellschaften.

Stadtrundgänge

Anarchismus in Berlin-Kreuzberg bis 1933
(ca. 3 Stunden)

Stadtrundgang: Anarchismus in Berlin-Kreuzberg bis 1933Für die Entwicklung der deutschen anarchistischen Bewegung bis 1933 fungierte Berlin stets als wichtiges Zentrum. Gerade Kreuzberg spielte dabei eine herausragende Rolle: Hier wohnte Johann Most, hier bestanden öffentliche und klandestine Gruppen, hier wurden der „Freie Arbeiter“ und der „Sozialist“ Gustav Landauers gedruckt, wurden Kontroversen ausgetragen, fanden „große öffentliche Volksversammlungen“ mit über 1.000 Teilnehmenden statt. Auf dieser Spurensuche begegnen wir der Vielfalt der historischen anarchistischen Bewegung und zeigen die Verankerung in Gewerkschaften und beginnenden Emanzipationsbewegungen der Moderne.

Anarchismus im Berliner Scheunenviertel bis 1933
(ca. 3 Stunden)

Stadtrundgang: Anarchismus im Berliner Scheunenviertel bis 1933Wo sich heute Touristenmassen bewegen, befand sich einst ein berühmt-berüchtigtes Armenviertel, in dem nicht nur jüdische Pogromflüchtlinge aus Rußland Zuflucht suchten, sondern auch zahlreiche anarchistische Treffpunkte und Veranstaltungsorte bestanden. Hier wohnte August Reinsdorf bei seinem Berliner Aufenthalt, hier diskutierten später Emma Goldman und Rudolf Rocker über die Entwicklung in der Sowjetunion, hier traf sich auch der syndikalistische Frauenbund und lieferte sich Erich Mühsam lebhafte Kontroversen mit Nationalsozialisten. Zu den bleibenden kulturellen Leistungen gehört vor allem die Gründung der Volksbühne, deren Entwicklung wesentlich von Anarchisten, insbesondere Gustav Landauer, entscheidend mitgeprägt wurde.

Der schwarz-rote Wedding bis 1933
(ca. 2,5 Stunden)

Stadtrundgang: Der schwarz-rote Wedding bis 1933Der Wedding gilt als traditionelle Hochburgen der Sozialdemokratie und später der KPD. Kaum bekannt ist jedoch, dass sich im Wedding schon früh anarchistische Gruppen bildeten und die dortige „Nordgruppe“ einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Anarchistischen Föderation nahm, eine kontinuierliche Bildungsarbeit betrieb und zahlreiche Versammlungen durchführte. In den zwanziger Jahren hatte auch die FAUD einen starken Mitgliederstamm und kurz vor dem Verbot fand ein Reichskongress im Wedding statt. Hier wurde Theodor Plivier geboren, der zunächst als „deutscher Jack London“ und später als pazifistischer Schriftsteller Weltgeltung erlangen sollte. Bis vor wenigen Jahren war sogar eine Schule nach ihm benannt – eine wohl einmalige Ehrung für einen Anarchisten in Deutschland.

Fahrradtour

Auf den Spuren von Gustav Landauer

Das Leben und Wirken Gustav Landauers ist eng mit Berlin verbunden. Hier wirkte er als engagierter Redner bei unzähligen Versammlungen und als Redakteur des „Sozialist“. Zwischen 1889 und 1916 hatte er hier mit kurzzeitigen Unterbrechungen seinen Lebensmittelpunkt. Auf dieser Fahrradtour begeben wir uns auf eine spannende Spurensuche nach den noch vorhandenen Originalschauplätzen der anarchistischen Geschichte. Wir besuchen ungewöhnliche historische Orte, die sonst kaum zugänglich sind.