Freitag, 15. Febraur 2019, 19:00 Uhr
Das Kiezhaus Agnes Reinhold soll ein Ort sein, um jenseits von kapitalistischer Verwertungspolitik zusammenzutreffen und ohne Joch von Staat und Grenzen auszutauschen. Es entstand in Berlin ein neuer Freiraum, während viele andere schwinden.
An disem Abend stellen wir das Projekt vor und berichten über Leben und Schaffen der Namenspatronin Agnes Reinhold, einer Kämpferin der frühen anarchistischen Bewegung in Berlin. Zu ihrer Zeit war sie hochgeehrt als „anarchistische Louise Michel“ – heute ist sie zu Unrecht vergessen. Unter hohem persönlichen Einsatz organisierte sie mit ihrer Gruppe „Autonomie“ den Schmuggel und die Verteilung von anarchistischen Zeitungen und Flugblättern in Berlin, baute ein Kontaktnetz der ersten Gruppen in Deutschland und den angrenzenden Ländern auf und rief gerade die Frauen zum politische Engagement. Als ihre Gruppe 1890 verhaftet wurde, nahm sie alle Schuld auf sich und erreichte Freisprüche für alle anderen Angeklagten – zu einem hohen Preis: 6 Jahre Zuchthaus in Einzelhaft. Nach der Entlassung machte sie ihre erschütternden Hafterfahrungen öffentlich und trat unerschrocken gegen ihre Peiniger auf.
Mehr zum Kiezhaus unter https://www.kiezhaus.org/